Sunday, December 23, 2012

das Wilde Heer ist auf der Jagd

im Wind
Es ist nicht zu überhören, die Wilde Jagd hat begonnen, genau rechtzeitig zu den Zwölften, den zwölf Raunächten. Eine Zeit, in der die Arbeit getan sein sollte. Bei Tag sollte man sich ausruhen und des Nachts feiern. Ich habe mich in meine Wanne gelegt und dabei das Windspiel beobachtet. Es war ein Geschenk zur letzten Weihnacht. Dreht und bewegt es sich im Wind, so wie jetzt, komme ich schnell ins Sinnieren. Die Form verändert sich laufend, bei genauem Hinsehen, erkennt man ein sich veränderntes Farbspiel. Es zeigt in alle vier Himmelsrichtungen, geht in die Breite und in die Tiefe, hat eine Mitte, die sich ständig wandelt und doch gleich bleibt und alles zentiert sich in einem Punkt.
Der Begriff "zwischen den Jahren" meint die Raunachtzeit. Die Tage sind kurz, gefeiert, also gegessen, rote würzige Getränke, Süßigkeiten, wurden nach Einbruch der Dämmerung genossen. Es wurde getanzt und gelacht, Kinder bekamen kleine Geschenke. In jeder der zwölf Nächte befragte man ein Orakel. Jede Nacht steht für einen der zwölf Monate des kommenden Jahres. Das Jahr endete somit zu Mittwinter und begann neu nach dem 6. Januar. Es wurde geschlemmt, soweit das ging, danach kamen ohnehin magere Zeiten, bis im Frühjahr das erste Grün den Speisezettel bereichete.
Diese Zeit ist es, die mich immer wieder an Percht, Holla, Frau Holle erinnerten und mich dazu anhielten, mich immer aufs Neue mit Märchen und Mythen zu beschäftigen. So wurde ich mit den Jahren zu einer Märchenfee. Märchen gibts auf meinem Märchen-blog: märchenschatz